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Abstract/Summary
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One Health steht für die Untrennbarkeit der komplex vernetzten Kausalzusammenhänge, welche die Gesundheit des Menschen, der Tierwelt sowie der globalen Geo- und Ökosysteme bestimmen. Bereits Hippokrates (460–370 v.Chr.) hat auf ähnliche Beziehungen hingewiesen, die seitdem ansatzweise zwar bekannt waren, jedoch weitgehend unberücksichtigt blieben. Menschliche Aktivitäten dominieren und bedrohen zunehmend sichtbar und global die biologische Vielfalt aller Organismen, insbesondere von Pfanzen und Wildtieren, deren natürliche Lebensräume, also unsere Lebensgrundlagen, und damit unsere Gesundheit. Entgegen des Trends zur Diversifzierung und Spezialisierung in der Wissenschaft soll das One-Health-Konzept zu einem besseren Verständnis und erhöhtem Bewusstsein dieser Abhängigkeiten führen und Kooperationen in Wissenschaft, Technologie, Gesundheitsvorsorge, Politik und Ökonomie fördern, um den Bedrohungen effektiver begegnen zu können. Dabei kommt der Nachhaltigkeit der Maßnahmen eine besondere Bedeutung zu, da die dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen begrenzt sind und sie nur dann effektiv wirken können, wenn sie langfristig angelegt sind. Je früher geeignete Maßnahmen getroffen werden, desto wirkungsvoller und ressourcenschonender können sie sein. Vier ausgewählte Problemfelder mit hohem Handlungsbedarf werden im Folgenden exemplarisch erörtert. Weitere relevante Themen werden in separaten Beiträgen dieses Bandes erwähnt, etwa die globale Verbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika.
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